Können Sie uns kurz erzählen, was Sie motiviert hat, den Beruf der FaGe zu wählen?
Die Vorstellung, Menschen in ihrer letzten Lebensphase begleiten zu dürfen, hat mich fasziniert. Ausserdem gefällt mir der Mix zwischen medizinaltechnischen Verrichtungen und dem individuellen Umgang mit den Bewohnern und ihren Angehörigen. Mir gefällt es am Ende des Tages zu wissen, dass ich etwas Wichtiges geleistet habe und dem einen oder anderen einen schönen Moment schenken konnte.
Was bedeutet es für Sie, Walliser Meisterin zu sein?
Für mich bedeutet es sehr viel, Walliser Meisterin zu sein. Es erfüllt mich mit Stolz – nicht nur persönlich, sondern auch im Namen meines Betriebs und meiner Familie sowie meiner Freunde. Es ist ein wunderschönes Gefühl zu sehen und zu spüren, dass sich die harte Arbeit und das Engagement gelohnt haben und die eigene Leistung auf einem so hohen Niveau anerkannt wird.
Was war Ihr schönstes Erlebnis oder Ihre prägendste Erfahrung während der Lehre?
Ein für mich besonderes Erlebnis passierte etwa ein bis zwei Monate, nachdem ich meine Ausbildung als Fachfrau Gesundheit begonnen hatte.
Eine Bewohnerin mit einer Halbseitenlähmung – sie war eine sehr genaue und anspruchsvolle Frau, die grossen Wert auf Details legte. Das brachte mich manchmal an meine Grenzen, besonders dann, wenn ich nicht genau wusste, was sie von mir erwartete. Eines Abends, nachdem ich sie ins Bett begleitet und alles nach ihren Vorstellungen gerichtet hatte, wünschte sie mir eine gute Nacht und sprach mich dabei mit meinem Namen an. Sie war die Erste, und bis heute eine der wenigen, die sich meinen Namen gemerkt hat. Ich erinnere mich oft an diesen Moment, denn in genau diesem Augenblick war die herausfordernde Situation wie vergessen.
Sie haben im Herbst an den Schweizer Meisterschaften teilgenommen – wie haben Sie sich darauf vorbereitet?
Die beste Vorbereitung war für mich, möglichst viel praktisch zu arbeiten, anstatt nur Theorie auswendig zu lernen. In alltäglichen Situationen habe ich mir ins Gedächtnis gerufen, was wir dazu in der Schule und in den überbetrieblichen Kursen gelernt hatten, und konnte so Theorie und Praxis gut verknüpfen. Zusätzlich habe ich mit meiner Berufsbildnerin mehrere Praxistage und Übungssequenzen durchgeführt, bei denen wir uns intensiv auf die geprüften Kompetenzen konzentriert und auch auf Details geachtet haben.
Mit ihrem fachlichen Wissen hat sie mich begleitet und unterstützt, sodass ich bei den SwissSkills 2025 mein Bestes geben konnte.

Nele Bönki
Wallisermeisterin FaGe 2025
